Halbtagsseminar

Klimakrise - was können wir tun?

Fakten, Ursachen und Handlungsmöglichkeiten

Dienstag, 27. Februar 2024, 9.45 bis 12.30 Uhr

Bildungshaus Batschuns

Helga Kromp-Kolb, Univ.Prof. Dr.


Mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer folgten am 27. Februar einer Einladung zum Vortrag mit Univ.-Professorin Dr. Helga Kromp-Kolb im Bildungshaus Batschuns. Frau Kromp-Kolb, eine ausgewiesene und anerkannte Expertin für Klimaschutz, referierte zum Thema „Klimakrise – Was können wir tun?“

 

Die ältere Generation ist laut Ansicht von Frau Kromp-Kolb nicht mehr unmittelbar von den künftigen Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Tatsache ist jedoch, dass sie Verursacherin der besorgnis­erregenden Situation ist. Auch entfallen klimaschädliche Aktivitäten wie Fernreisen oder Kreuzfahr­ten zu einem wesentlichen Anteil auf die Generation 60 plus.

 

Auf der anderen Seite haben die Angehörigen dieser Altersgruppe die größte Freiheit zu tun, was sie wollen. Sie sind unabhängig, keinen Zwängen der Arbeitswelt unterworfen und haben in den meisten Fällen eine gesicherte Existenz. In Summe sind das hervorragende Voraussetzungen für Aktivismus.

 

Was sind nun die Hauptursachen für einen verstärkten Klimawandel? Laut den Ausführungen von Frau Kromp-Kolb sind dies das stetige Wachsen der Weltbevölkerung und der Lebensstandard in den wohlhabenden Ländern. Zurecht fragen sich Länder wie Pakistan, welche besonders stark von Natur­katastrophen betroffen sind, wer für die Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden, aufkommen soll.

 

Spürbare Auswirkungen des Klimawandels sind bei uns die Verschiebung der Vegetationsperioden, vermehrte Unwetter und die Zunahme von Hitzetagen im Sommer. In absehbarer Zeit führt der Klimawandel nach Ansicht der Wissenschaft zu einer Zerstörung der Artenvielfalt und zu verstärkter Migration.

 

Um die Lage zu stabilisieren sind Sofortmaßnahmen erforderlich, eine Hoffnung auf technische Lösungen reicht nicht aus! Die Politik ist gefordert, Versprechungen allein genügen nicht.

 

Als Grundvoraussetzungen für ein erfolgreiches Handeln und eine Verbesserung der Nachhaltigkeit nennt Frau Kromp-Kolb Frieden, ein Umdenken der Wirtschaft von Wachstum auf ein „Gutes Leben für alle“ und die Einbeziehung der Natur und nicht nur deren Ausbeutung.

 

Zum Abschluss ihres Referats präsentierte Frau Kromp-Kolb drei Fragen, die sich jede/r Einzelne stellen sollte:

 

-          Was wollen wir unbedingt behalten?

-          Was müssen wir loslassen?

-          Was können wir wiederherstellen, das schon einmal funktioniert hat?

 

Lebensstandard ist nicht gleichbedeutend mit Lebensqualität, Überfluss ist belastend. Gewohnheiten zu verändern ist wohl die größte Herausforderung.

 

Schließlich nahm die Referentin zu Fragen der Anwesenden Stellung. Dabei ging es u.a. um eine Perspektive für Kinder und Jugendliche. Dabei verwies sie auch auf ihr kürzlich erschienenes Buch „Für Pessimismus ist es zu spät – wir sind Teil der Lösung.“ Eine Gruppe von Großeltern, die regelmäßig bei Landtagssitzungen vor dem Landhaus für das Klima demonstriert, ermutigte die Anwesenden zum Handeln.

 

 

Helmut Giesinger

Team ALTER-nativ